Narben gehören zum natürlichen Selbstheilungsprozess des Körpers. Große Narben als Folge von Unfällen oder Operationen sowie Aknenarben oder Narbenwucherungen sind für den Betreffenden nicht nur störend, sondern können zu erheblichen seelischen Belastungen führen. Mit unschönen, manchmal sogar entstellenden Narben muss sich heute erfreulicherweise niemand mehr abfinden. Die moderne Medizin kennt verschiedene Möglichkeiten, um Narben zu entfernen.
Wie entstehen Narben?
Im Alltag kommt es häufig zu kleineren Verletzungen. Wenn wir uns versehentlich in den Finger schneiden, setzt sofort ein Selbstheilungsprozess des Körpers ein, der den Schnitt nach und nach verschließt. Noch während die Wunde blutet, beginnt deren Reinigung mit dem Ausschwemmen zerstörter Gewebepartikel und eingedrungener Erreger und es werden körpereigene Abwehrzellen aktiviert. Durch Blutgerinnung und Wundsekret entsteht Schorf, der für einen ersten Verschluss der Wunde sorgt. Etwas später bildet sich darunter ein dünnes neues Bindegewebe, das kollagene Fasern und Kapillargefäße enthält.
Dieses wandelt sich schließlich in das eigentliche Narbengewebe um, das von Epithelzellen (Zellen der oberen Hautschicht) überzogen wird. Zurück bleibt eine kleine rosafarbene Narbe, die in der Regel nach einiger Zeit kaum mehr auffällt. Bei größeren oder tiefer gehenden Verletzungen wird erheblich mehr Gewebe zerstört. Dementsprechend muss der Körper viel mehr Narbengewebe produzieren, um die Wundheilung nach der OP zu bewältigen. Im Gegensatz zur übrigen Haut enthält das Narbengewebe weder Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen noch Farbpigmente. Daher hebt sich eine größere Narbe immer deutlich von der übrigen Haut ab.
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Verschiedene Möglichkeiten der Narbenentfernung
Die Techniken zur Narbenbehandlung sind vielfältig und unterscheiden sich je nach Narben- und Hauttyp.
Operative Therapie:
Brustnarben nach Operationen, z. B. nach Brustvergrößerung mit oder ohne Straffung, können durch eine Bauchdeckenplastik oder eine Unterbauchstraffung behandelt werden. Für eine effektive Narbenkorrektur ist es manchmal nötig, eine Narbe auszuschneiden und neu zu vernähen. Dies geschieht bei der W-Plastik, mit der die Hautspannung im Narbenbereich besser verteilt wird, was die Narbe unauffälliger macht. Denselben Zweck erfüllt die Verlagerung der Narbe in die natürlichen Hautfalten, die sogenannten Hautspaltlinien.
Eingezogene Narben können durch Eigenfett oder Hyaluronsäure unterspritzt werden; wenn dies nicht ausreicht, wird das Narbengewebe vom darunterliegenden Bindegewebe abgelöst (Subscision) und evtl. noch unterfüttert.
Dermojetmethode:
Besonders geeignet zur Behandlung von Keloiden – wulstigen Narbenwucherungen, die häufig Schmerzen oder Juckreiz verursachen. Die Narbenbehandlung besteht darin, dass Kortison und ein Lokalanästhetikum mit Hilfe von Druckluft ins Gewebe eingebracht werden. Ziel ist eine Verflachung des Keloids sowie eine Verringerung der Beschwerden. Erforderlich sind 6 bis 8 Therapiesitzungen.