Wundheilung nach OP beschleunigen: So geht’s!

Wundheilung nach einer OP
Dr. Martin Kürten - Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Die Nase ist begradigt, die Bauchdecke gestrafft, die Brust vergrößert – nach einer Schönheits-OP sind alle Patientinnen und Patienten erleichtert, wenn der Eingriff gut verlaufen ist. Doch die entscheidende Phase für ein schönes Endergebnis fängt nach der Operation erst an: die Wundheilung. Besonders bei ästhetischen Eingriffen ist es wichtig, dass diese Phase gut verläuft und keine unschönen Narben entstehen. Wie Sie die Wundheilung nach der OP bestmöglich unterstützen und diese sogar beschleunigen können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Wie läuft die Wundheilung ab?

Bevor wir uns den besten Tipps für eine schnelle Wundheilung nach einer OP widmen, wollen wir zuerst näher auf den Ablauf der Wundheilung eingehen.

Nach einer Verletzung oder Operation startet mit der Wundheilung ein überaus komplexer Prozess, bei dem der Körper​​​​​​​ alles daran setzt, die äußere oder innere Verletzung so schnell wie möglich zu verschließen. Denn solange die Wunde offen ist, können sich dort Bakterien ansiedeln und Entzündungen oder Infektionen verursachen. Außerdem sind offene Wunden anfällig für weitere Reizungen oder Austrocknung. Damit das nicht passiert, arbeitet der Körper emsig am Verschließen der Wunde.

Die Wundheilungsphasen nach einer OP

Die Wundheilung kann man in drei Phasen einteilen: Reinigung, Reparatur und Regeneration. In jedem Stadium der Wundheilung werden vom Körper spezielle Heilungsprozesse priorisiert.

Reinigungsphase (Exsudationsphase)

In der ersten Phase der Wundheilung, der sogenannten Reinigungs- oder auch Entzündungsphase, erkennt der Körper eine Verletzung. Er reagiert mit der Verengung der Gefäße im verletzten Bereich und bildet vermehrt Eiweißfasern (Fibrin), um die Blutung schnellstmöglich zu stillen und beschädigte Gefäßwände zu verschließen.

Es werden Botenstoffe freigesetzt, die eine lokale Entzündungsreaktion auslösen. Dadurch tritt im Bereich der Wunde mehr Blutplasma aus. Dieses schwemmt alle unerwünschten Keime, Bakterien, Fremdkörper und beschädigte Gewebezellen aus der Wunde, um sie zu reinigen. Die Beschwerden (Schmerzen, Blutergüsse etc.) nehmen in der Entzündungsphase zu, bevor sie danach wieder abklingen. Die Reinigungsphase kann bis zu drei Tage andauern.

Reparaturphase (Granulationsphase)

In der zweiten Phase beginnen die feinen Blutgefäße und die Bindegewebszellen, vom Wundrand aus ins Innere der Wunde zu wachsen. Es bilden sich viele neue Blutgefäße und die Kollagenproduktion wird angekurbelt. So verschließt sich die Wunde mit der Zeit und die Wundränder ziehen sich zusammen – die Wunde schrumpft.

An der Oberfläche der Narbe bildet sich Schorf, der aus getrocknetem Wundsekret und Blut besteht. Dieser schützt die Wunde und fällt ab, sobald sie verschlossen ist. Die Reparaturphase kann bis zu 10 Tage lang dauern.

Regenerationsphase (Reparative Phase)

Damit die Narbe an Festigkeit gewinnt und widerstandsfähig wird, muss sich das neu gebildete Gewebe stabilisieren. Dafür nimmt die Produktion von neuen Blutgefäßen und Wundsekret ab, während sich das neu gebildete Bindegewebe stärker vernetzt und dadurch an Stabilität gewinnt. So entsteht das klassische Narbengewebe. Bis das neue Gewebe voll belastbar ist, kann es bis zu drei Monate dauern.

Die Arten der Wundheilung

In der Medizin unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Arten der Wundheilung: die primäre, die sekundäre und die tertiäre Wundheilung. Die Einteilung der Kategorien erfolgt in erster Linie anhand des Wundverschlusses, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle.

Primäre Wundheilung

Wunden, bei denen ein komplettes Verschließen der Wundränder möglich ist, werden zu den primären Wunden gezählt. Darunter fallen z. B. Schnittwunden (verursacht durch eine Verletzung oder ein Skalpell) Platzwunden oder auch oberflächliche Schürfwunden. Diese Wunden heilen entweder ohne weiteres Zutun von allein oder können mithilfe von Nähten, Klammern, Strips oder Pflastern verschlossen werden.

Die Wundränder wachsen wieder zusammen und bilden dabei eine dezente Narbe. Die primäre Wundheilung verläuft ohne Wundheilungsstörung oder ähnliche Komplikationen, die das Verschließen verhindern oder ein erneutes Öffnen der Wunde erfordern.

Falls die Wundheilung nach der OP durch eine Ansammlung von Wundsekret gestört werden könnte, kann im Zuge eines primären Verschlusses ein Drainageschlauch gelegt werden. Dieser leitet Wundsekret und Blut aus der Wunde und kann nach wenigen Tagen entfernt werden. Die Wunde wird anschließend komplett verschlossen.

Sekundäre Wundheilung

Kann die Wunde nicht geschlossen werden oder ist dies der Heilung nicht förderlich, wird die Wunde während der Heilung offen gelassen. So kann sie von innen heraus heilen. Es bildet sich neues Gewebe, das die Narbe vom Wundrand zur Mitte hin verschließt. Es gibt verschiedene Ursachen, die eine sekundäre Wundheilung erfordern:

  • Die Wunde ist zu groß, um die Wundränder miteinander zu vernähen, z. B. bei klaffenden oder großflächigen Wunden mit größerem Gewebeverlust.
  • Die Wunde hat sich infiziert oder es besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko.
  • Es hat sich nekrotisches (abgestorbenes) Gewebe Nach der Entfernung des toten Gewebes ist die Wunde zu groß, um sie zu verschließen.

Bei der sekundären Wundheilung ist es essenziell, dass die Wunde sauber gehalten und regelmäßig gereinigt wird. Abgestorbenes oder kontaminiertes Gewebe muss chirurgisch entfernt werden, um die Wundheilung nicht zu stören.

Tertiäre Wundheilung

Lässt man die Wunde zuerst offen heilen und verschließt die Wundränder zu einem späteren Zeitpunkt, dann spricht man von der tertiären Wundheilung. Auch Hauttransplantationen fallen in diese Kategorie.

Wundheilung nach einer OP: So können Sie den Heilungsverlauf beschleunigen

Nach einer Operation braucht Ihr Körper in erster Linie Ruhe, um sich komplett auf die Wundheilung konzentrieren zu können. Daneben gibt es jedoch einige Methoden, mit denen Sie Ihren Körper dabei unterstützen und die Wundheilung beschleunigen können.

Korrekte Wundpflege nach der OP

Chirurgische Wunden, die im Zuge einer Operation entstehen, werden nach dem Eingriff fachgerecht verschlossen und mit einem Wundverband versehen. In der Klinik wird selbstverständlich auf die optimale Wundversorgung geachtet, zuhause sind Sie jedoch selbst für die korrekte Wundversorgung verantwortlich. Ihre behandelnden Ärzte geben Ihnen nach Ihrer OP genaue Anweisungen, wie Sie Ihre Wunden pflegen sollen. Daran sollten Sie sich unbedingt halten, um ein kosmetisch schönes Endergebnis zu erreichen.

Unabhängig von der Art Ihrer Operation sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

Wunde sauber halten: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre frische Wunde nach der OP gut sauber halten. Reinigen Sie die Wunde nach Anweisung Ihres Arztes und entfernen Sie Schmutz und Bakterien, die an die Wunde gelangen.

Wunde schützen: Damit die Wunde gut heilen kann, muss sie ausreichend geschützt werden – vor Druck, Reibung und Bakterien. Verwenden Sie hautschonende Pflaster oder Verbände, um den operierten Bereich zu schützen. Vermeiden Sie gleichzeitig Druck und direkte Sonneneinstrahlung.

Wunde pflegen: Sobald die Wunde verschlossen ist und sich kein neues Wundsekret mehr bildet, empfiehlt sich das Auftragen von Wundsalben oder Narbensalben. Diese halten die Haut​​​​​​​ elastisch und unterstützen die Heilung. Auch Narbenmassagen können sinnvoll sein.

Verläuft die Wundheilung nach der OP wie geplant, bleiben von Ihrem Eingriff nur dezente Narben zurück, die nach dem Verblassen des Narbengewebes kaum noch sichtbar sind.

Nicht zu kalt und nicht zu heiß

Sie kennen sicher den Tipp, dass man Wunden am besten gut kühlen sollte. Grundsätzlich ist das auch richtig, allerdings sollten Sie beim Kühlen von OP-Narben ein paar wichtige Dinge beachten:

  • Vermeiden Sie Eis: Eiswürfel, Kältesprays & Co. sind viel zu kalt für die frischen Wunden. Die Gefäße werden durch die extreme Kälte stark verengt, was die Wundheilung nach der OP massiv verzögern kann. Nutzen Sie stattdessen (nicht zu kalte!) Kühlpads oder spezielle Kühlgeräte, die eine kontrollierte Kühlung ermöglichen (z. B. das Hilotherm-Kühlgerät).
  • Kein direkter Hautkontakt: Wenn Sie Ihre Wunden kühlen, sollten Sie immer ein Tuch zwischen Wunde und Kühlmittel legen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie lediglich Eis zum Kühlen zur Verfügung haben. So verhindern Sie, dass die Wunde zu stark auskühlt und die Heilung beeinträchtigt wird.
  • Kühlen Sie nicht zu lange: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Wunde nicht zu lange am Stück kühlen, damit sich die Blutgefäße nicht zu sehr verengen. Außerdem ist das Kühlen von OP-Wunden nur in den ersten 2-3 Tagen nach der OP wirklich heilungsfördernd. Danach können sie selbstverständlich weiterhin kühlen, wenn es für Sie angenehm ist, aber die Heilung beeinflusst das nach einigen Tagen kaum mehr.

Neben zu großer Kälte sollten Sie auch zu große Hitze und direkte Sonneneinstrahlung im Wundbereich vermeiden. Das hat zwei Gründe: Bei warmen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße, das Blut zirkuliert langsamer und das Lymphsystem arbeitet weniger schnell. Das kann dazu führen, dass sich Wasserablagerungen bilden und der Wundbereich anschwillt – die Wundheilung nach der OP verzögert sich entsprechend.

Andererseits kann direkte Sonneneinstrahlung sowohl die Struktur als auch die Farbe der Narbe verändern. Für eine gute Wundheilung und dezente, unauffällige Narben sollten Sie deshalb sowohl Sauna als auch Solarium und intensive Sonnenbäder in den ersten Monaten nach der OP vermeiden.

Bewegen, aber nicht zu viel

Wir empfehlen unseren Patientinnen und Patienten, sich in den ersten Tagen nach der OP körperlich zu schonen und sich nicht zu sehr anzustrengen. Nach ein paar Tagen sollten Sie sich aber unbedingt wieder bewegen. Spaziergänge zu unternehmen und dem gewohnten Alltag nachzugehen sind förderliche Aktivitäten, solange Sie Ihren Körper damit nicht zu sehr belasten. Bewegung ist wichtig, da diese den Kreislauf anregt, Thrombosen vorbeugt und die Durchblutung fördert. Das wirkt sich positiv auf die Wundheilung nach der OP aus.

Aber Achtung: Übertreiben Sie es in den ersten Wochen nicht mit der körperlichen Anstrengung! Verzichten Sie je nach OP für rund 4-6 Wochen auf Sport. Nach 6 Wochen sind bei normalem Heilungsverlauf wieder alle Sportarten – auch bewegungsintensive – möglich.

Liegt Ihre Narbe über dem Knie oder einem anderen Gelenk, sollten Sie besonders vorsichtig sein. Solche Körperstellen werden in der Bewegung meist stark beansprucht, was die Wunde strapazieren und die Wundheilung erschweren kann.

Reibung vermeiden und nicht kratzen!

Für eine gute Wundheilung ist es wichtig, dass Sie Druck und Reibung auf der Wunde vermeiden. Ist die Reibung an der Narbe zu groß, kann es zu Reizungen und Wundheilungsstörungen kommen. Schützen Sie Ihre frische Wunde deshalb mit Pflastern oder Verbänden. Sollte sich Ihre Wunde an einem Platz befinden, der von Kleidung bedeckt wird, tragen Sie lockere Kleidung, die nicht einschneidet oder scheuert.

Außerdem sollten Sie keinesfalls an Ihrer Wunde kratzen, wenn sie juckt. Dadurch reizen Sie nur die Wundoberfläche und kratzen die Wunde womöglich sogar wieder auf. Das wirkt sich nicht nur negativ auf die allgemeine Wundheilung nach der OP aus, sondern kann auch zu unschönen Narben führen. Je öfter eine Narbe gereizt wird, desto mehr Narbengewebe bildet sich.

Ernährung nach einer OP: Wundheilung fördern mit Lebensmitteln

Wenn der Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist, kommt er leichter mit den Strapazen einer Operation zurecht. Die Heilung wird beschleunigt und das Risiko für Komplikationen und Infektionen wird gesenkt. Eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung ist deshalb sowohl vor als auch nach einer Operation essenziell.

Ihre Ernährung sollte sich aus hochwertigen Nährstoffen zusammensetzen. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sollten regelmäßig auf Ihrem Teller landen, ebenso wie genügend Proteine aus Hülsenfrüchten, Fleisch, Fisch und Milchprodukten. 

Außerdem ist es gerade nach einer OP wichtig, dass Sie genügend Kalorien zu sich nehmen. Ihr Körper hat zu diesem Zeitpunkt einen bis zu 20 % höheren Energieverbrauch als gewöhnlich. Vermindern Sie die Kalorienzufuhr, hat Ihr Körper unter Umständen nicht genügend Energie für eine gute Wundheilung. Nehmen Sie dabei die folgenden Nährstoffe zu sich:

  • Eiweiß: Der Körper benötigt für die Wundheilung nach der OP mehr Eiweiß als gewöhnlich. Essen Sie daher bewusst viele Proteine. Diese sind vor allem in Milchprodukten, Fisch, Fleisch, Tofu und Hülsenfrüchten enthalten.
  • Vitamin A: Vitamin A ist für die Neubildung von Zellen und Gewebe wichtig und daher unerlässlich für die Wundheilung nach einer OP. Dieses Vitamin ist unter anderem in tierischen Lebensmitteln wie Leber, Butter und Eiern enthalten. Es gibt aber auch pflanzliche Vitamin-A-Lieferanten, z. B. Spinat, Grünkohl, Karotten oder Tomaten.
  • Vitamin B: Vitamin B benötigt unser Körper für diverse Stoffwechselprozesse. Deshalb sollte es im Ernährungsplan nach einer OP nicht fehlen. Viel Vitamin B ist beispielsweise in Spinat, Avocados, Bananen, Vollkornbrot und Austern enthalten.
  • Vitamin C: Vitamin C braucht man zum Aufbau von Bindegewebe und für eine reibungslose Wundheilung. Dieses Vitamin finden Sie unter anderem in Paprika, Zitrusfrüchten, Johannisbeeren und Hagebutten.
  • Vitamin E: Vitamin E ist ein Antioxidans und maßgeblich an der Blutgerinnung und den Entzündungsreaktionen des Körpers beteiligt. Somit ist es für die Wundheilung besonders wichtig. Viel Vitamin E enthalten hochwertige pflanzliche Öle, wie Weizenkeim-, Raps- oder Sonnenblumenöl.
  • Zink: Zink spielt bei beinahe allen Wundheilungsprozessen eine wichtige Rolle. Nehmen Sie nicht genügend davon zu sich, verschlechtert sich die Wundheilung signifikant. Viel Zink ist in den folgenden Lebensmitteln enthalten: Haferflocken, Linsen, Soja, Nüsse, Kerne, Käse, Fisch und Fleisch.
  • „Gute“ Fette: Allen voran sind die Omega-3-Fettsäuren für die Wundheilung nach der OP wichtig, denn sie stärken das Immunsystem, senken das Infektionsrisiko und fördern die Durchblutung. Sie sind in Fisch (z. B. Lachs, Hering, Thunfisch), Speiseölen (z. B. Leinöl, Rapsöl, Chiaöl), Nüssen und Samen (z. B. Walnüsse, Chia-Samen) sowie Algen enthalten. Aber auch andere (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren sollten Sie unbedingt zu sich nehmen.

Viele Patientinnen und Patienten unterschätzen zudem, wie wichtig ein ausgewogener Wasserhaushalt für die Wundheilung nach einer OP ist. Achten Sie darauf, dass Sie regelmäßig trinken, damit Ihr Körper nicht dehydriert. Über den Tag verteilt sollten es zumindest 1,5 Liter Wasser sein, besser noch mehr.

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Mit Hausmitteln die Wundheilung beschleunigen

Wer die Wundheilung nach der OP mit altbewährten Hausmitteln unterstützen will, der kann zu den folgenden greifen:

  • Honig: Schon seit Jahrtausenden ist die entzündungshemmende und antiseptische Wirkung von Honig bekannt. Deshalb wird er gerne in der Wundheilung und Narbenpflege eingesetzt. Greifen Sie dabei am besten zu Manuka-Honig, denn dieser ist besonders förderlich für die Wundheilung.
  • Zinksalbe: Zink sollten Sie nicht nur in ausreichender Menge durch Lebensmittel zu sich nehmen. Auch das Auftragen einer Zinkoxid-Salbe kann die Wundheilung unterstützen und unschöner Narbenbildung vorbeugen.
  • Aloe Vera: Durch ihre entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung ist die Aloe-Vera-Pflanze ein besonders beliebtes Hausmittel, um die Wundheilung nach der OP zu beschleunigen. Einfach Gel oder Salbe auftragen und einwirken lassen. Die Wunde wird mit Feuchtigkeit versorgt und kann besser abheilen.
  • Kamillentee und Schwarztee: Diverse Teesorten können als Heilmittel eingesetzt werden. Für die Wundheilung bieten sich vor allem Kamillen- und Schwarztee an, da diese Sorten desinfizieren und zeitgleich blutstillend wirken. Tränken Sie dafür eine Kompresse mit dem ausgekühlten Tee und legen Sie diese auf Ihre Wunde.
  • Teebaumöl: Dieses Naturheilmittel wirkt antiseptisch und entzündungshemmend. Verdünnen Sie das Teebaumöl mit Wasser und nutzen Sie es zur Reinigung Ihrer Wunden.

Wichtig: Verwenden Sie Hausmittel zur Wundversorgung erst dann, wenn die Wunde bereits verschlossen ist. Ansonsten riskieren Sie Reizungen und im schlimmsten Fall sogar Wundinfektionen!

Das verlangsamt die Wundheilung: Was Sie nach Ihrer OP vermeiden sollten

Siedeln sich unerwünschte Bakterien oder Keime in der Wunde an, geht das immer mit einer Verzögerung der Wundheilung einher. Der Körper muss sich dann nämlich zusätzlich zur Wundheilung auch noch um die Abwehr von Krankheitserregern kümmern. Halten Sie Ihre Narben deshalb immer sauber und möglichst keimfrei, um Infektionen und Entzündungen zu vermeiden.

So wie bestimmte Lebensmittel die Wundheilung nach der OP beschleunigen können, so gibt es auch Substanzen, die genau das Gegenteil bewirken. Dazu zählen Nikotin, Alkohol und natürlich Drogen. Diese verlangsamen die Wundheilung nachweislich und können langwierige Wundheilungsstörungen nach sich ziehen.

Ungesunde Ernährung, Fettleibigkeit und Diabetes erhöhen das Risiko für Wundheilungsstörungen!

Weiters kann Reibung oder das Kratzen der Narben die Wundheilung beeinträchtigen. Vermeiden Sie beides so gut es geht, damit die Narben schnell und vor allem schön verheilen können. Tragen Sie an der operierten Körperstelle zudem lockere Kleidung, um zusätzliche Reibung zu vermeiden.

Bewegung nach einer Operation ist wichtig, aber zu viel davon schadet Ihrem Körper. Große Anstrengungen in den ersten Wochen nach der OP können die Wunden stark strapazieren und die Heilung massiv verzögern. Schonen Sie sich stattdessen und warten Sie mit sportlichen Aktivitäten und größerer körperlicher Anstrengung, bis die Wunden verheilt sind. Hören Sie zudem auf Ihren Körper und vermeiden Sie schmerzende Bewegungen.

Welche Wundheilungsstörungen können auftreten?

Wenn eine Wunde schlecht oder gar nicht verheilt, dann spricht man von einer Wundheilungsstörung. Die Ursachen dafür sind ebenso vielfältig wie die auftretenden Symptome. Am häufigsten zeigen sich die folgenden Krankheitsanzeichen:

  • Risse im (neuen) Wundgewebe
  • Nachblutungen
  • Entzündungen und Wundinfektionen
  • Serome (übermäßige Ansammlung von Wundsekret, Blut oder Lymphe)
  • Nekrosen (abgestorbenes Gewebe)

Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich bei Ihnen eine Wundheilungsstörung entwickelt, sollten Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt Kontakt aufnehmen. Unbehandelte Wundheilungsstörungen können langwierige Komplikationen nach sich ziehen!

Erste Anzeichen einer Störung der Wundheilung können sein:

  • Stark gerötete, heiße Wunde
  • Übel riechende Wunde
  • Starke Schmerzen
  • Übermäßige Schwellung
  • Zunehmender Wundausfluss
  • Verfärbtes Gewebe
  • Angeschwollene Lymphknoten
  • Fieber

Was tun bei schlechter Wundheilung?

Vermuten Sie bei sich eine Wundheilungsstörung, dann sollten Sie in allererster Linie den Rat eines Arztes einholen. Dieser kann Ihnen sagen, ob es sich tatsächlich um eine Störung der Wundheilung infolge Ihrer Operation handelt, die behandelt werden muss, oder ob Ihre Symptome unbedenklich sind.

Handelt es sich bei Ihnen um eine Wundheilungsstörung, ist es besonders wichtig, dass Sie die Wunde sauber halten. SanfteWundspülungen, ein regelmäßiger Verbandswechsel und Wundauflagen sind hier unverzichtbar. Außerdem ist bei einer Infektion die Einnahme von Antibiotika nötig.

Verschlechtert sich Ihre Situation weiterhin, ist unter Umständen eine operative Behandlung notwendig. Beim sogenannten Débridement werden abgestorbenes Gewebe, Wundbeläge oder Fremdkörper abgetragen, damit das gesunde Gewebe besser heilen kann.

Wie kann man Wundheilungsstörungen vorbeugen?

Bei Schönheits-OPs handelt es sich in den allermeisten Fällen um geplante Eingriffe. Demensprechend können Sie Ihren Körper ganz gezielt auf die bevorstehende OP vorbereiten.

Um Wundheilungsstörungen vorzubeugen ist das A und O ein allgemein guter Gesundheitszustand. Sie sollten körperlich fit sein und einen gesunden Lebensstil haben. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, mit der Sie alle wichtigen Nährstoffe zu sich nehmen. Zudem sollten Sie auf regelmäßige Bewegung achten, damit Ihr Kreislauf in Schwung kommt, sich die Durchblutung verbessert und Sie eine Grund-Fitness aufbauen.

Je gesünder Sie in den OP-Saal kommen, desto schneller kann sich Ihr Körper von Ihrem Eingriff erholen.

In den Wochen vor der OP sollten Sie auf die folgenden Aspekte achten:

  • Ausgewogene Ernährung, um Ihren Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen
  • Genügend trinken, damit Ihr Körper nach der OP nicht dehydriert
  • Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Drogen, da diese Substanzen die Wundheilung nach der OP stören
  • Verzicht auf Blutverdünner (in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt), da sich hier das Risiko von Nachblutungen und Wundheilungsstörungen erhöht

Wie lange dauert die Wundheilung nach einer OP?

Die Heilungsdauer von OP-Narben ist immer von Art und Umfang der Operation und der operierten Körperstelle abhängig. Die Wunde eines kleinen Eingriffs am Oberarm heilt in der Regel schneller als beispielsweise jene einer umfangreichen Knie-OP. Außerdem spielen diese Faktoren eine Rolle:

  • Allgemeiner Gesundheitszustand
  • Vorerkrankungen
  • Alter
  • Medikamente
  • Wundversorgung nach der OP

Nach einem operativen Eingriff ist aber in jedem Fall mit einer mehrwöchigen Regenerationszeit zu rechnen. Allgemein kann man 4-6 Wochen als normale Heilungsdauer für die meisten Operation ansetzen. So lange dauert es für gewöhnlich, bis die Wunde verschlossen ist, sich erstes Narbengewebe gebildet hat und sich das übrige Gewebe von den Strapazen der OP erholt hat.

Bis die Heilung jedoch komplett abgeschlossen ist, kann es bis zu 6 Monate dauern. Nach dieser Zeit verändern sich Gewebe und Narbe für gewöhnlich nicht mehr signifikant.

Wundheilung beschleunigen nach einer OP: Heilungsprozesse optimal unterstützen

Jeder, der sich einem chirurgischen Eingriff unterzieht, hofft natürlich auf einen guten Heilungsprozess. Da hoffen allein jedoch nicht genug ist, sollten Sie sich aktiv um Ihre Wundheilung nach der OP kümmern. Halten Sie Ihre Narben sauber, schützen Sie sich vor Bakterien und Reibung und pflegen Sie die Wunden nach Anweisung. Bringen Sie außerdem Kreislauf und Durchblutung in Schwung und ernähren Sie sich ausgewogen. So können Sie nicht nur die Wundheilung beschleunigen, sondern auch eine schönere Narbenbildung erwarten.

FAQ

  • Wie lange dauert die Wundheilung nach einer OP?

    Die Dauer der Wundheilung nach einer OP hängt von diversen Faktoren, wie etwa dem Gesundheitszustand, dem Alter oder der Wundversorgung im Alltag, ab. Allgemein dauert es nach einem operativen Eingriff rund 4-6 Wochen, bis die Wunde verheilt ist und sich das Gewebe regeneriert hat. Bis die Wundheilung komplett abgeschlossen ist und sich das Ergebnis stabilisiert, kann es jedoch bis zu 6 Monate dauern.

  • Was fördert die Wundheilung nach einer OP?

    Um die Wundheilung zu beschleunigen, muss die Wunde sauber gehalten, geschützt und gepflegt werden. Kühlen kann helfen, große körperliche Anstrengung und Sport sollten Sie in den ersten Wochen nach der OP besser vermeiden. Ernähren Sie sich gesund (v. a. Proteine, Zink und Vitamine sind wichtig) und trinken Sie ausreichend.

  • Wie lange nach einer OP kann sich die Wunde entzünden?

    In der Regel zeigen sich Entzündungen von OP-Narben zwischen dem dritten und fünften postoperativen Tag. Nach dieser Zeit sind die meisten Wunden weitestgehend verschlossen und nicht mehr hochgradig anfällig für Infektionen. Dennoch kann es auch zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Entzündung kommen, etwa wenn die Wunde erneut verletzt wird.

  • Wann ist eine OP-Wunde verschlossen?

    Sobald die Wunde nicht mehr blutet oder nässt, spricht man von einer verschlossenen Wunde. Je nach Wundheilung und Art der OP kann das bereits nach wenigen Tagen der Fall sein (primäre Wunden), oder einige Wochen dauern (sekundäre Wunden).

  • Was hemmt die Wundheilung?

    Kontraproduktiv für die Wundheilung sind Nikotin, Alkohol, Drogen und blutverdünnende Medikamente. Aber auch ein Nährstoffmangel, zu starke Belastung oder große Reibung können die Wundheilung verzögern. Außerdem wirkt sich große Hitze und intensive, lange Kühlung negativ auf die Heilung aus.

  • Wie erkennt man eine Wundheilungsstörung?

    Ist die Wunde stark gerötet, heiß, schmerzt stark oder riecht übel, können das Anzeichen für eine Wundheilungsstörung sein. Auch Verfärbungen des Gewebes, starke Schwellungen, Fieber oder angeschwollene Lymphknoten können auf eine gestörte Wundheilung hindeutet. Kontaktieren Sie in diesem Fall unbedingt Ihren behandelnden Arzt!

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Bildquellen: © Iuliia - stock.adobe.com

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