Verdacht auf Lipödem: Dieser Arzt ist der richtige

Arzt untersucht Lipödem am Oberschenkel einer Patientin
Dr. Gregor Schleider, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Wenn man vermutet, von einem Lipödem betroffen zu sein, weiß man zu Beginn oft nicht, an wen man sich wenden soll: Welcher Arzt kennt sich mit Lipödemen aus? Wer nimmt die Symptome wirklich ernst? Und welcher Arzt kann eine qualifizierte Diagnose stellen? Oft führt Betroffene der erste Weg zum Hausarzt. Doch dieser ist für das spezifische Krankheitsbild nicht immer der beste Ansprechpartner. Lesen Sie im Folgenden, bei welchem Arzt Sie mit einem Lipödem am besten aufgehoben sind.

Lipödem: Arzt ist nicht gleich Arzt

Lipödem​​​​​​​ ist die Bezeichnung für eine chronische Fettverteilungsstörung, die zu einer (deutlichen) Umfangsvermehrung an den Beinen und Armen führt und mit einer Reihe weiterer Symptome einhergeht. Schwere, müde Beine, ein anhaltendes Druckgefühl und Spannungsschmerzen sind nur einige davon. Betroffene suchen mit Ihren Beschwerden in erster Linie ihren Hausarzt auf. Dieser stellt oft die Diagnose Übergewicht und empfiehl eine Diät – die nicht anschlägt.

Diese Fehldiagnose kommt zustande, weil Hausärzte (und viele andere Ärzte) mit dem spezifischen Krankheitsbild eines Lipödems oft zu wenig vertraut sind, um dieses bereits im Anfangsstadium erkennen zu können. Außerdem können die ersten Beschwerden eher unspezifisch sein, was die Diagnose zusätzlich erschwert. Die Folge ist für viele Betroffene ein langer Leidensweg mit einer stetigen Verschlechterung der Symptome.

Wenn Sie vermuten, an einem Lipödem zu leiden, sollten Sie Ihren Hausarzt am besten direkt darauf ansprechen. Dieser kann Sie dann zu einem Facharzt überweisen, der sich besser mit der Fettverteilungsstörung auskennt. Natürlich können Sie auch direkt mit einem geeigneten Facharzt Kontakt aufnehmen. Die fachliche Expertise ist der entscheidende Faktor für eine verlässliche Lipödem-Diagnose und die Grundlage für einen erfolgreichen Therapieansatz.

Wann sollte man mit einem Lipödem zum Arzt gehen?

Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: so früh wie möglich! Sobald Sie die ersten Symptome eines Lipödems bemerken, sollten Sie den Rat eines Facharztes einholen. Zu den ersten Anzeichen zählen unter anderem:

  • Schwere, müde Beine/Arme​​​​​​​
  • Druckgefühl und Spannungsschmerzen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Umfangsvermehrung an Hüfte, Oberschenkeln und/oder Oberarmen
  • Ständig kalte Beine/Füße

Falls Sie mehrere dieser Symptome feststellen und diese über einen längeren Zeitraum nicht mehr verschwinden, sollten Sie sich an einen Spezialisten wenden.

Warum Sie sich schon zu Beginn des Krankheitsausbruchs an einen Arzt für Lipödeme wenden sollten? Weil die Fettverteilungsstörung fortschreitend ist und sich die Symptome mit der Zeit verschlimmern. Wird das Lipödem schon im ersten Stadium​​​​​​​ erkannt, kann man es frühzeitig behandeln und einen langen Leidensweg verhindern.

Wann eine Zweitmeinung sinnvoll ist

Sie sind sich sicher, dass Sie an einem Lipödem leiden, aber ihr Arzt hat diesen Verdacht nicht bestätigt? Holen Sie sich eine Zweitmeinung ein! Falls Sie entgegen der Erstmeinung doch an einem Lipödem leiden sollten, können ein Facharzt oder die spezialisierten Ärzte unserer Klinik dieses zweifelsfrei diagnostizieren.

Spezialisten für Lipödeme: Zu welchem Arzt Sie gehen sollten

Viele Betroffene stellen sich die wichtige Frage, welcher Arzt bei einem Lipödem bzw. einem Lipödem-Verdacht aufgesucht werden sollte. Der Hausarzt ist für viele die erste Adresse. Dieser kennt sich mit dem Krankheitsbild jedoch meist nicht im Detail aus, weshalb spezialisierte Fachärzte zu empfehlen sind.

Wenn Sie nach einem kompetenten Lipödem-Arzt in der Nähe suchen, wählen Sie einen Mediziner mit Fachwissen in den Bereichen Lymphologie und Angiologie aus. Ärzte, die dieses Kriterium erfüllen, sind Lymphologen, Phlebologen, Gefäßspezialisten sowie spezialisierte Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Lymphologe (Lymphspezialist)

Lipödeme werden den Erkrankungen des Lymphsystems zugeordnet. Deswegen ist ein Lymphologe ein kompetenter Ansprechpartner, wenn der Verdacht auf diese Fettverteilungsstörung besteht. Er kennt sich mit sämtlichen Teilbereichen der Lymphologie bestens aus und kann daher die Symptome richtig einordnen, eine qualifizierte Diagnose erstellen und einen individuellen Therapieplan entwickeln.

Lymphologen können aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen stammen, etwa der Angiologie (Gefäßspezialisten) oder der Dermatologie (Hautspezialisten). Für welchen Facharzt Sie sich entscheiden, ist im Grunde zweitrangig. Wichtig ist nur, dass Sie mit Ihrem Lipödem zu einem Arzt gehen, der sich auf Lymph- oder Gefäßsystem spezialisiert hat.

Phlebologe (Venenspezialist) oder Angiologe (Gefäßspezialist)

Welcher Arzt bei einem Lipödem sonst noch eine verlässliche Diagnose erstellen kann? Ein Venen- oder Gefäßspezialist. In der Angiologie spezialisieren sich die Fachärzte auf Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße – vor allem in den Extremitäten, d. h. in den Beinen und Armen. Die Phlebologie beschäftigt sich ebenfalls mit Gefäßerkrankungen mit Schwerpunkt Venenerkrankungen.

Ärzte aus beiden Fachrichtungen sind im Bereich der Lipödeme hervorragend ausgebildet und können für eine zuverlässige Diagnose aufgesucht werden. Sie erstellen zudem einen individuellen Therapieplan.

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die sich auf Liposuktionen von Lipödemen spezialisiert haben, sind vertraut mit den krankheitsspezifischen Symptomen und daher ebenfalls ein guter Ansprechpartner für eine Lipödem-Diagnose. Stellen Sie dabei jedoch sicher, dass diese Fachärzte in engem Austausch mit Lymphologen und Gefäßspezialisten stehen, die die Diagnose bestätigen.

An der Fort Malakoff Klinik Mainz arbeiten spezialisierte Fachärzte, die sich der Behandlung von Lipödemen verschrieben haben. Bei einem individuellen Beratungsgespräch beschäftigen wir uns im Detail mit Ihren Symptomen, um herauszufinden, ob Ihre Beschwerden auf ein Lipödem zurückzuführen sind. Dabei werden wir von Lymph- und Gefäßspezialisten unterstützt, um Fehldiagnosen zu vermeiden. Auch die anschließende Behandlung Ihres Lipödems übernehmen wir gerne.

Wie diagnostiziert ein Arzt ein Lipödem?

Zur Diagnose eines Lipödems nutzen Ärzte mehrere Methoden. Zuallererst werden die individuellen Symptome abgeklärt. Diese geben einen ersten Hinweis darauf, ob es sich um ein Lipödem handeln könnte.

Anschließend werden einige Tests durchgeführt, um den Verdacht zu bestätigen bzw. zu widerlegen. Dazu gehören das Abtasten der betroffenen Körperregionen, ein Kneiftest sowie eine Ultraschall-Untersuchung. Auch das optische Erscheinungsbild wird beurteilt. Um abzuklären, ob zusätzlich zum Lipödem auch ein Lymphödem vorliegt, wird das sogenannte Stemmersche Zeichen als Diagnosemittel eingesetzt.

Wichtig ist, dass der Lipödem-Arzt bei der Diagnose andere Erkrankungen ausschließt, die ähnliche Symptome aufweisen. Dazu zählen unter anderem Lymphödem, Lipohypertrophie, Adipositas oder Cellulite​​​​​​​.

Therapie eines Lipödems: Welcher Arzt und welche Methoden Ihnen helfen können

Jene Ärzte, die ein Lipödem diagnostizieren, erstellen in der Regel auch den Therapieplan. Deshalb sind Lymphologen, Phlebologen, Angiologen sowie Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie die besten Ärzte, um Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Eine Behandlung ist nach der Diagnose unverzichtbar, denn diese Krankheit ist fortschreitend. Ohne Therapie werden sich die Beschwerden weiter verschlimmern. Es gibt zwei Behandlungswege: die konservative und die operative Therapie.

Konservative Therapie

Unter den Bereich konservative Therapie fallen alle Maßnahmen der sogenannten Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Diese besteht aus mehreren Säulen:

  • Kompressionsstrümpfe müssen getragen werden, damit die schmerzhafte Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe eingedämmt wird.
  • Lymphdrainagen helfen, die Stauung von Lymphflüssigkeit zu lösen und den Lymphfluss zu verbessern.
  • Die richtige Hautpflege sorgt dafür, dass die beanspruchte Haut möglichst elastisch bleibt und sich keine Entzündungen oder Infektionen bilden.
  • Gezielte Bewegung bringt den gesamten Organismus in Schwung und kann die Symptome lindern. Wichtig ist, dass die richtigen Übungen – je nach Befund – ausgeführt werden.

Hinzu kommt eine auf das Lipödem angepasste Ernährung​​​​​​​, um die Symptome nicht zu verschlechtern. Dazu gehört zum Beispiel die Reduktion von Salz, Fetten sowie Wurst- und Fleischwaren. Auch sollten Sie Übergewicht vermeiden.

Operative Therapie

Damit die Beschwerden wesentlich und vor allem auch nachhaltig reduziert werden, ist eine Fettabsaugung die einzig wirksame Methode. Sie bietet sich nicht nur bei schlanken Lipödem-Patientinnen​​​​​​​ an, die sich ihre schmale Figur zurückwünschen, sie ist für alle Betroffenen in jedem Stadium eine Möglichkeit, ihre Beschwerden dauerhaft loszuwerden.

Mithilfe einer Liposuktion wird das Lipödem entfernt, womit die Ursache sämtlicher Symptome behandelt wird. So kann der Druck im Gewebe beträchtlich verringert werden, was eine deutliche Linderung der Beschwerden zur Folge hat. Nach der erfolgreichen Durchführung dieser Therapie ist es in vielen Fällen nicht mal mehr notwendig, Kompressionskleidung zu tragen. Das bedeutet eine immense Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.

Wer kann eine Fettabsaugung durchführen?

Eine Lipödem-OP​​​​​​​ kann von Plastischen und Ästhetischen Chirurgen sowie von spezialisierten Dermatologen durchgeführt werden. Vergewissern Sie sich in jedem Fall, dass Sie sich in die Hände eines mit Lipödemen erfahrenen Arztes begeben, um ein schönes und beschwerdefreies Endergebnis zu erreichen.

Die Kosten einer Lipödem-Behandlung

Wie viel die Therapie eines Lipödems kostet, kann man nicht verallgemeinern. Die Kosten hängen stark davon ab, welcher Behandlung Sie sich unterziehen. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass bei einer Liposuktion mit höheren einmaligen Kosten zu rechnen ist, während bei konservativen Methoden laufende Kosten anfallen. Wie hoch diese im Einzelfall sind, kann Ihnen Ihr Lipödem-Arzt nach der Diagnose sagen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Krankenkasse in der Regel nicht die gesamten Kosten der Behandlung trägt. Kompressionsstrümpfe und Lymphdrainagen werden in vielen Fällen bewilligt – zumindest über einen gewissen Zeitraum hinweg. Fettabsaugungen übernimmt die Krankenkasse in manchen Fällen ab dem dritten Stadium.

Spezialisierte Ärzte: Lipödem behandeln an der Fort Malakoff Klinik

An der Fort Malakoff Klinik arbeiten spezialisierte Ärzte, die sich Ihrer Beschwerden gewissenhaft annehmen. Wir erstellen eine fachkundige Diagnose, die wir selbstverständlich von renommierten Lymphologen und Gefäßspezialisten bestätigen lassen. Auch die Behandlung Ihrer Symptome übernehmen wir gerne. Treten Sie einfach mit uns in Kontakt​​​​​​​ und vereinbaren sie einen unverbindlichen Beratungstermin in unserer Klinik. Wir sind für Sie da!

FAQ

  • Welcher Arzt ist bei Verdacht auf ein Lipödem der richtige?

    Wenden Sie sich am besten an einen Lymphologen, Phlebologen bzw. Gefäßspezialisten oder einen spezialisierten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Diese Ärzte haben das nötige Detailwissen, um ein Lipödem diagnostizieren und behandeln zu können.

  • Was übernimmt die Krankenkasse bei Lipödemen?

    Die Krankenkasse übernimmt in einigen Fällen Kompressionsstrümpfe und Lymphdrainagen, wenn diese von einem Facharzt verschrieben werden. Fettabsaugungen werden erst ab dem dritten Stadium bezahlt, jedoch nicht in jedem Fall.

  • Wie teuer ist eine Lipödem-Behandlung?

    Die Kosten einer Lipödem-Behandlung hängen vor allem von der Therapieform ab. Eine Fettabsaugung ist eine einmalige Investition, die höher ausfällt, während Lymphdrainagen laufende Kosten verursachen, die in Summe noch höher sein können. In manchen Fällen ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich.

  • Kann ein Lipödem nach einer Lipödem-OP wieder kommen?

    In Normalfall kommt ein Lipödem nicht wieder, wenn es einmal mithilfe einer Lipödem-Liposuktion​​​​​​​ fachgemäß abgesaugt wurde. Nur in Einzelfällen bildet es sich erneut an derselben Körperstelle. Das Wachstum des Lipödems an anderer Stelle wird durch eine Fettabsaugung jedoch nicht ausgeschlossen.

  • Wie kann ich selbst feststellen, ob ich ein Lipödem habe?

    Beobachten Sie, ob mehrere dieser typischen Lipödem-Symptome​​​​​​​ über einen längeren Zeitraum an Ihren Beinen und/oder Armen auftreten: schwere, müde Beine, Druckgefühl, Spannungsschmerzen, Kältegefühl, Neigung zu blauen Flecken und Besenreißern, verhärtetes, knotiges Gewebe und Umfangsvermehrung an den Beinen/Armen. Wenden Sie sich an einen qualifizierten Lipödem-Arzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an dieser Fettverteilungsstörung neigen.

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