Hängebusen: Ursachen & Entstehung

Hängebusen Ursache
Dr. Nina Mattyasovszky - Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Straffe und feste Brüste gelten als Schönheitsideal. Aber wie das so oft mit Idealen ist, kommen sie in der Realität eher selten vor. Wenn Sie also zur Mehrheit gehören und unter mehr oderweniger ausgeprägten Hängebusen leiden, wird Ihnen dieser Ratgeber helfen, besser damit umzugehen! Denn wir sprechen darin über die Ursachen von Hängebrüsten und die Möglichkeiten sie zu korrigieren. Und sei es nur in Bezug auf Ihre Einstellung dazu!

Was bestimmt das Aussehen und die Form der Brüste?

Die weibliche Brust (lat. Mamma oder Mamma feminina) besteht aus der Brustdrüse, die sich hinter den Brustwarzen im Zentrum befindet, sowie aus Binde- und Fettgewebe. Letztere bestimmen die Form, die Festigkeit und das generelle Aussehen der Brust. Der Anteil und die Beschaffenheit von beidem hängt von genetischen Faktoren ab und ist leider kaum zu beeinflussen. 

Die Brust wird noch von zwei Muskeln gestützt, nämlich dem großem und dem kleinen Brustmuskel. Diese beiden Muskeln heben den Busen an und verleihen ihm Stabilität – wenn man ein wenig nachhilft sogar über viele Jahre hinweg!

Mit gezieltem Brustmuskeltraining können Sie die Entstehung von Hängebusen damit hinauszögern und sogar ein wenig korrigieren, indem Sie ein paar einfache Fitness-Übungen in Ihren Alltag integrieren. Aber dazu weiter unten mehr. 

 Die Bezeichnung Busen kommt übrigens vom lateinischen Wort für Kurve oder Bucht bzw. Falte und heißt in der Fachsprache Sulcus intermammarius, was soviel bedeutet wie die Furche zwischen den Brüsten. Damit ist also seit jeher der Spalt zwischen den Brüsten gemeint und nicht die Brust an sich.

Ab wann spricht man von Hängebrüsten?

Eine hängende Brust wird in der Medizin als Mastoptosis bezeichnet. Dabei beschreibt dieser Begriff generell eine Erschlaffung der Brust, die aus medizinischer Sicht in drei unterschiedliche Schwergrade unterteilt wird:

  • Grad 1: Die Brustwarzen sind nicht abgesunken und es gibt wenig überschüssige Haut.
  • Grad 2: Die Brustwarzen sind nicht abgesunken, es besteht ein größerer Hautüberschuss sowie eine verkleinerte Brustdrüse.
  • Grad 3: Die Brustwarzen sitzen unterhalb der Unterbrustfalte und es besteht ein erheblicher Hautüberschuss.

Im Grunde verliert das Brustgewebe im Laufe der Zeit automatisch an Festigkeit, sodass die Brust absinkt. Die gute Nachricht: So ergeht es jeder Frau. Die bessere Nachricht: Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie man einige Ursachen für Hängebusen beeinflussen kann. Dabei gehen wir auch konkret auf die Themen Schwangerschaft und Stillzeit ein.

Ursachen für Hängebrüste und was kann man dagegen tun?

UV-Strahlung, Rauchen, eine ungesunde Ernährung sowie starke Gewichtsschwankungen sind der Schrecken einer jeden schönen und straffen Brust Speziell das Bindegewebe, aus dem die Brust zu einem Großteil besteht, leidet sehr unter einem ungesunden Lebensstil.

Die Wahrheit ist: Die Brüste einer jeden Frau durchleben einen bestimmten Zyklus und verändern sich beim Älter werden – und am Ende dieses Zyklus stehen hängende Brüste. Wann und wie schnell dies allerdings passiert, kann man beeinflussen. Wenn Sie also wissen wollen, wie man es hinauszögert Hängebrüste zu bekommen, dann lesen Sie jetzt weiter.

Rauchen

Rauchen verlangsamt nicht nur die Durchblutung im Körper, wodurch die Zellen langsamer arbeiten und sich regenerieren. Auch die elastischen Fasern in der Haut – sogenannte Kollagenfasern – werden durch Giftstoffe wie Nikotin und Teer angegriffen und beschädigt. Das ist ein wahrer Teufelskreis, den man als Raucherin eingeht. 

Wenn Sie sich zum Aufhören entschließen, wird Ihr Körper bereits nach wenigen Wochen wieder wesentlich leistungsfähiger arbeiten. Die gesamte Haut wird von innen heraus regeneriert und dadurch frischer und straffer erscheinen.

UV-Strahlung

UV-Strahlung beschleunigt die Zellalterung ähnlich wie das Rauchen. Die Zellen im Körper werden durch ungefilterte Sonneneinstrahlung so verändert, dass sie sich unter anderem langsamer regenerieren und so schneller altern – und das überall im Körper. 

Dr. Martin Kürten - Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Deshalb sollten Sie immer eine Tagescreme mit LSF, mindestens 30 und besser sogar 50, verwenden, wenn Sie sich der Sonne aussetzen. Sie werden trotzdem braun werden, nur ohne viele Falten, schlaffe Hautpartien und Hängebrüste.
Dr. Martin Kürten
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Ernährung

Bei der Ernährung sind Zucker, Salz und stark säurehaltige Lebensmittel, wie zum Beispiel Alkohol, wahre Übeltäter, was die Straffheit des Bindegewebes angeht. Natürlich bekommt man von einem Glas Weißwein keine Hängebusen, aber die Menge macht das Gift und häufiger Alkoholgenuss ist wiederum schlecht für das Bindegewebe und seine Elastizität.

Deshalb setzen Sie lieber auf Gemüse aller Art, vor allem grünes Gemüse und hier vor allem Brokkoli. So unterstützen Sie Ihren Körper dabei, das Bindegewebe fest und straff zu halten. Haferflocken, Beeren, Nüsse, Eier und Lachs haben viele positive Auswirkungen auf unser körpereigenes System und lassen uns bei regelmäßigem Konsum frischer und jünger wirken.

Genetische Ursachen

Hier heißt es leider Augen zu und durch: Schwaches Bindegewebe, ungünstig verteiltes Fettgewebe und wie schnell oder langsam man altert, ist zu einem Großteil unseren Genen geschuldet. Die neuere Forschung, wie zum Beispiel die Epigenetik, hat zwar Hoffnungen geschürt, dass bestimmte Lebensmittel wie Grüner Tee, die Zellen schützen und sogar positiv verändern können.

Hormonelle Ursachen

Die Menstruation, eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre: Als Frau ist man über das ganze Leben hinweg immer mal wieder von hormonellen Schwankungen betroffen. Schwellen die Brüste kurz vor Beginn der Monatsblutung an, so verlieren sie spätestens in den Wechseljahren wieder an Festigkeit und Fülle. Und das hat einen Grund: Der Progesteron- und Östrogenspiegel – die zwei wichtigsten weiblichen Sexualhormone.

Und das Gewebe der Brustdrüse reagiert sensibel auf hormonelle Veränderungen. So lagert es im Verlauf des Monatszyklus aufgrund der ansteigenden Konzentrationen der Sexualhormone im Blut verstärkt Wasser ein. Kurz vor der Monatsblutung wird die Brust zeitweilig größer und fester, da das Gewebe zwischen den Drüsenläppchen anschwillt.

Mit Beginn der Menopause und dem damit verbunden Absinken der Östrogene bilden sich die Drüsenläppchen und Milchgänge wieder zurück, was zur Verkleinerung und Erschlaffung der Brust führt. Darauf kann man leider kaum Einfluss nehmen.

Zwar lassen sich viele junge Mädchen nach wie vor dieAntibaby-Pille verschreiben, um ihr Brustwachstum anzuregen. Jedoch haben solche Methoden immer Nebenwirkung und schaden dem Hormonhaushalt zum Teil.

Gewichtsschwankungen

Starke Gewichtsschwankungen dehnen unser Bindegewebe immer wieder aus und lassen es wieder schrumpfen. Wie bei Stoff, der oft getragen wird, beginnt das körpereigene Bindegewebe dabei mit der Zeit auszuleiern. Besonders die Brüste sind davon betroffen, da Frauen hier meist zuerst Gewichtsschwankungen bemerken.

Zu wenig Sport

Schlaffe Muskeln führen zu schlaffer Haut und leider auch im Brustbereich zu Hängebusen. Es gibt jedoch viele Übungen, die wirksam, aber nicht einmal wirklich anstrengend sind. Jedoch helfen sie bei regelmäßiger Anwendung sehr gut, um Ihre Brüste in Form zu halten und zu bringen! Klicken Sie dafür zum Beispiel auf folgenden Link.

Dieses Video ist nur stellvertretend für unzählige Fitness-Videos auf YouTube: Suchen Sie auf der Videoplattform einfach nach Workouts gegen Hängebusen oder Brustmuskeltraining!

Bekommt man durch Schwangerschaft und Stillen Hängebusen?

Ganz im Gegenteil! In der Schwangerschaft scheinen die Brüste fast zu explodieren und die meisten werdenden Mütter haben eine volle und pralle Oberweite. Die zusätzlichen Hormone und dem Anschwellen der Milchdrüsen in dieser Zeit lassen die Brüste wachsen. Das hält bis in die Stillzeit hinein an. Die meisten Frauen fühlen sich in dieser Zeit besonders weiblich und wohl in ihrer Haut.

Nach dem Abstillen verändern sich der Körper jedoch bedauerlicherweise in eine völlig andere Richtung. Das gedehnte Bindegewebe als auch das Drüsengewebe bilden sich wieder zurück. In der Folge wird die Brust kleiner und weicher und manchmal leider auch schlaffer. Ob sich nach einer Schwangerschaft Hängebusen bilden, hängt mit der genetischen Veranlagung zusammen.

Damit der Busen auch nach dem Abstillen fest und möglichst straff bleibt, kann man auf Folgendes achten:

  • In der Schwangerschaft und in der Stillzeit einen stützenden BH tragen.
  • Nur langsam Abstillen! Ein abruptes Absetzen kann das Bindegewebe zusätzlich beanspruchen.
  • Die Brüste während der Schwangerschaft und Stillzeit eincremen. Feuchtigkeitsspendende und vitaminhaltige Cremen unterstützen so das Bindegewebe.
  • Wechselduschen kann die Gefäßwände stärken! Die Durchblutung wird so angeregt und die Haut bleibt länger straff.

Nun wissen Sie über Ursachen und Einflussfaktoren Bescheid, die Hängebrüste verursachen und jetzt stellt sich die Frage: Was tun gegen Hängebusen, wenn die Entwicklung schon nicht mehr über Sport und Ernährung gestoppt werden kann? Und wir geben die Antwort, also lesen Sie weiter!

Wenn Sie unter starker Mastoptosis leiden: Was tun gegen Hängebusen?

Sie können aber noch so sehr auf sich achten, sich gesund ernähren und keinerlei Giftstoffe, wie Nikotin, zu sich nehmen: Irgendwann werden Sie hängende Brüste sehen, wenn Sie in den Spiegel Blicken. Und wenn Sie wirklich darunter leiden, gibt es eigentlich nur zwei Wege, um sich wieder wohl in Ihrer Haut zu fühlen.

Tipp 1: Entscheiden Sie sich für eine Bruststraffung

Werden Hängebusen zur psychischen Belastung, ist auch die Lebensqualität beeinträchtigt. Mit einer Bruststraffung kann hier die nötige Abhilfe geleistet werden. Dabei können Sie sicher sein, dass Ihre Brüste nach dem Eingriff wieder weiter oben sitzen und straffer erscheinen.

Sie können zwischen einer Bruststraffung ohne Implantate​​​​​​​ sowie einer Bruststraffung, die mit einer Brustvergrößerung​​​​​​​​​​​​​​ einhergeht, wählen. Da es sich in den Augen der Krankenkassen um einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff – also einen rein ästhetischen Eingriff – handelt, erfolgt keine Kostenübernahme von Seiten der Krankenkasse. Einzige Ausnahme stellen rekonstruktive Maßnahmen, etwa nach einer Brustkrebserkrankung, dar.

Für Ihren operativen Eingriff sollten Sie sich nur dann unters Messer legen, wenn Sie dem medizinischen Fachpersonalvolles Vertrauen entgegenbringen. Voraussetzung dafür ist eine kompetente und freundliche Beratung im Vorfeld​​​​​​​, in der Sie Ihre Fragen offen stellen können und fachkundige Auskunft erhalten.

Tipp 2: Selbstbewusst mit Hängebusen umgehen #SaggyBoobsMatter

Sie können allerdings auch lernen Ihre hängenden Brüste zu akzeptieren. Dieser Weg ist sicherlich der mühsamste, wenn es um die Korrektur von Hängebusen geht, aber mit Sicherheit der günstigste und nachhaltigste! 

Viele Influencer machen es bereits vor und zeigen ihre hängenden Brüste selbstbewusst und prominent in Szene gesetzt auf Instagram und Co. Eine davon ist die Schriftstellerin aus London mit Namen Chidera Eggerue oder @slumflower, wie sie sich auf Instagram nennt.

Sie will unter oben genannten Hashtag dazu animieren, dass sich Frauen mit Hängebusen zeigen und diese Bewegung findet zumindest in den USA viel Anklang.

Wenn mehr Frauen so mit Ihren vermeidlich hässlichen Hängebrüsten umgehen, dann wird dieses Bild in den Köpfen der Menschen vielleicht irgendwann normal. Jede Frau wird sich irgendwann mit dem Thema Hängebusen auseinandersetzen. 

Hängebusen und stolz drauf! twitter.com/theslumflower/status/1031168036596842497

Bild 1: © Kicking Studio – stock.adobe.com; Bild 2: © bilderzwerg – stock.adobe.com; Bild 3: © tashechka – stock.adobe.com; Bild 4: © nenetus – stock.adobe.com; Bild 5: © HillLander – stock.adobe.com

 

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